Wer selbst außer Kontrolle ist, verliert auch die Kontrolle!
Im Zentrum einer wirkungsvollen Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz steht die Empathie – ein tiefes, intuitives Verständnis für die Situationen, Bedürfnisse und Gefühle.
Empathie in der Betreuung und Pflege setzt unser eigenes Wohlbefinden und die Fähigkeit, von reflektierten, bewusst gesteuerten und verantwortlichen Handeln voraus.
🔸 Wenn auch unbewusste Versuche, mit der Betreuung von anvertrauten Menschen, eigene ungelöste emotionale Probleme zu bewältigen – das führt in der Regel (mit der Zeit) zu Konflikten für beide Seiten.
🔹 2013 betrugen die Gesamtkosten für Demenz in der Schweiz 11,8 Milliarden Franken.
🔹 5,5 Milliarden Franken davon (47%) wurden von den pflegenden An- und Zugehörigen durch unbezahlte Betreuungs- und Pflegeleistungen getragen.
In der Beratung begegnen mir nicht selten sehr erschöpfte, emotional belastete und sichtbar gestresste pflegende Angehörige, die mir manchmal mehr Sorge bereiten als die erkrankte Person. Und trotzdem fällt ihnen das Loslassen und die Akzeptanz professioneller Hilfen sehr schwer.
Wer nicht selbst schon einmal Angehörige kontinuierlich gepflegt hat, kann nicht wirklich beurteilen, was pflegende Angehörige Tag und Nacht leisten. Chapeau!
❓ “Was machen Sie, wenn Sie krank werden oder von der Last zusammen brechen?” Mit dieser Frage gelingt mir in vielen Situationen, zusammen eine Lösung zu erarbeiten, die zur Entlastung führt. Denn wenn pflegende Angehörige zusammen brechen, geht gar nichts mehr und das komplette System gerät ausser Kontrolle.
Kennt das jemand von euch?